Diana Wynne Jones´ „House of many ways“: Rezension
Rezension für Diana Wynne Jones´ „House of many ways“
„Joyfully chaotic.“
Kirkus Reviews
Erscheinungsjahr: 2008
Autor: Diana Wynne Jones
Genre: Fantasy, Kinderliteratur
Verlag: Unterschiedliche
Land: Großbritannien
Während Kit ihren Urlaub in Bielefeld genießt, kommt jetzt wie bereits in der vorherigen Rezension versprochen mein Statement zu „House of many ways“, dem letzten Teil der Zauberer-Howl-Trilogie, der leider bisher nicht ins Deutsche übersetzt worden ist. Dennoch ließ er sich innerhalb weniger Tage flott durchlesen – leichter Stoff, aber sehr witzig und nicht minder brillant! Denjenigen von euch, die die beiden ersten Bände „Sophie im Schloss des Zauberers“ und „Ziemlich viele Prinzessinnen“ nicht kennen oder nur die Animeverfilmung „Das wandelnde Schloss“ von Hayao Miyazaki gesehen haben, lege ich dringend ans Herz diese Buchreihe zu lesen! Den Anime fand ich persönlich zwar auch ziemlich schön (Ich liebe Miyazakis Filme ohnehin!), aber mit dem witzigen und teils recht bissigen Roman kann er meiner Meinung nach nicht mithalten – ich finde ihn etwas zu kitschig und die Handlung ist ja doch stark verändert!
(Bild: Das wandelnde Schloss von Hayao Miyazaki)
Im ersten Band wird die junge und unscheinbare Sophie Hatter von der missgünstigen Hexe der Wüste (nein, sie heißt nicht Hexe aus dem Niemandsland!) in eine 90-jährige Greisin verwandelt und macht sich auf dem Weg zu Zauberer Howls wandelndem Schloss, das, wie sich herausstellt von dem launischen Feuerdämon Calcifer betrieben wird und ordentlich Dampf macht! Zauberer Howl ist ein eitler und eigensinniger Schürzenjäger, der sich mit seinem Charme und seiner Gitarre bemüht, Sophies hübsche Schwester zu umgarnen. Zu allem Überfluss hat sich auch noch sein Lehrling Michael in Sophies andere Schwester verliebt! Das gibt ordentlich Zoff und Sophie und Howl zetern was das Zeug hält, während sie in ihrer Wut die Umhänge des Zauberers zerschneidet und er seine Gefühle durch grünen Schleim zum Ausdruck bringt.
Am Ende geht aber natürlich alles gut aus und – wer hätte das gedacht – Sophie und Howl verlieben sich ineinander.
Jetzt aber endlich zu „House of many ways“, bevor ich den Faden verliere…
Im Grunde erinnert mich der Roman stark an den ersten Band – die Handlung ist ähnlich und die Charakteristika der Figuren wiederholen sich. Dennoch hat sich das Lesen auf jeden Fall gelohnt! Aber kommen wir erst einmal zur Handlung:
Hauptfigur ist diesmal die rothaarige Charmain Baker, die kratzbürstig und im Haushalt vollkommen unerfahren ist, da ihre Mutter sie zu einer „respektablen Person“ erzogen hat. Eigentlich möchte sie ihre Nase nur in gute Bücher stecken, aber ihre Mutter und Tante haben andere Pläne: Während ihr kranker Großonkel geheilt wird, soll Charmain sich um das Haus kümmern. Das einzige Problem ist: Großonkel William ist ein Zauberer und Charmain hat keinen blassen Schimmer von Magie. Zu allem Überfluss ist das Haus ein richtiges magisches Labyrinth, die arme Charmain muss sich mit Tonnen von ungewaschenem Geschirr, einem streunenden Hund namens Waif, einem insektenähnlichen Monster genannt Lubbock und dem unfähigen Lehrling Peter plagen, der rechts nicht von links unterscheiden kann und dem jeder Zauber misslingt.
Dabei möchte sie doch eigentlich nur eines: Dem König in seiner riesigen Bibliothek helfen! Doch als ihr dieser Wunsch erfüllt wird, tauchen schlagartig neue Probleme auf:
Die aus Ingary angereiste Hexe Sophie Pendragon soll herausfinden, wo all das Gold der königlichen Familie hin verschwindet. Und wo Sophie ist, da sind auch Calcifer, Howl und Sohn Morgan nicht weit.
Aber was hat sich Howl diesmal wieder für einen Schabernack ausgedacht, um seine Frau in den Wahnsinn zu treiben? Der eigensinnige Zauberer hat beschlossen, seine Kindheit aufs neue zu durchleben und macht Sophie als lispelnder kleiner Twinkle das Leben zur Hölle. Auch Morgan ist mit von der Partie, denn im Brüllen ist er Meister!
Aber wie sollen Sophie, Howl und Charmain herausfinden, was mit dem verschwundenen Gold geschehen ist? Und was hat es mit dem geheimnisvollen Geschenk der Elfen auf sich, von dem keiner eine Ahnung hat, was es überhaupt ist?
Der Roman hat mich wirklich begeistert! Obwohl sprachlich nicht unbedingt eine Höchstleistung, beweist Diana Wynne Jones wirklich immer wieder, dass sie eine der größten Fantasy-Autorinnen unserer Zeit ist.
Falls ihr euch fragen solltet, warum ich in Punkto Romantik drei Sterne verliehen habe: Ich weiß, Sophie und Howl sind nicht gerade das stilisierte Liebespärchen, Jones selbst meinte einmal, die beiden würden sich vermutlich täglich streiten und ein paar derbe Zauberflüche seien auch nicht unwahrscheinlich. Und obwohl ihr in diesem Roman nicht einen einzigen Kuss oder „romantische Worte“ finden werdet, finde ich die Art, in der Sophie und Howl miteinander umgehen einfach nur bewundernswert!
So, jetzt mache ich mich aber mal ans Lesen von „Die hellen Tage“ von Zsuzsa Bank, und hoffe, euch bald eine neue Rezension liefern zu können. Bis dahin kann ich euch nur ans Herz legen, die Howl Geschichten zu lesen. Viel Spaß dabei und bis bald!
– Spannung: 2
– gute Handlung: 4
– guter Schreibstil: 3
– Action: 2
– Humor: 4
– Tiefe: 0
– Romantik: 3
– Grusel: 0
Meine Gesamtbewertung:





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