Leseprobe und kleine Knobelaufgabe ;)
(Kennt ihr das auch? Ihr fangt an einen Text zu schreiben, denkt euch eine hübschte Geschichte dazu aus, speichert ihn in einem netten Ordner zwischen ganz vielen anderen Dingen ab und vergesst ihn. Nach einem Jahr findet ihr ihn dann wieder und fragt euch: Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Was sollte das mal werden? So ging es mir mit diesem Text, ich weiß noch, dass ich mir etwas dabei gedacht habe, aber ich komm nicht mehr drauf 😀 Also mach ich daraus eine kleine Knobelaufgabe für euch! Was fällt euch dazu ein, wenn ihr das lest? Wer könnten die Personen sein, was die Story? Würde mich freuen, wenn ihr mir eure Ideen mitteilen würdet, keine Sorge, ich verarbeite sie nicht zu einem Bestseller-Roman 😉 )
Es war ein schwüler Morgen Anfang August.
Eine denkbar schlechte Kombination, denn ich hasste den Morgen, ich hasste die drückend schwüle Luft, die mich schon jetzt zum Schwitzen brachte und ich hasste den August.
Mit entsprechend schlechter Laune lehnte ich also gegen einem hohen Basketballkorb und blickte auf den orangenen Platz vor mir, wobei mir auffiel, wie sehr mir diese aufdringliche Farbe missfiel.
Doch dann wurden meine Gedanken von einem regelmäßig wiederkehrenden, dumpfen Aufschlagen gestört. Ich sah auf und erblickte ein Mädchen, etwa in meinem Alter, welches mit einem Handball dribbelnd über den Platz trottete. Das Mädchen hatte lange, blonde Locken, ihr Kopf war leicht gesenkt, sodass die Locken ihr Gesicht verdeckten und man kaum noch erkannte, wo vorne und hinten war.
Das dumpfe Geräusch setzte sich in meinem Gehör fest und begann mich zu nerven, trotzdem – oder gerade deswegen – musterte ich das Mädchen weiter. Sie trug ein enges, schwarzes Top, welches für meinen Geschmack etwas zu tief ausgeschnitten war, darüber eine rot-schwarz karierte Bluse, dazu eine schwarze enge Jeans und Boots.
Der Ball verstummte, als hätte das Mädchen gespürt, wie sehr mich dieses Geräusch genervt hatte, und sie sah fragend zu mir hoch. Unsere Blicke trafen sich und obwohl ihre Haare davor hingen, erkannte ich die giftgrünen Augen und den farblosen Mund.
„Kann ich dir helfen?“, fragte sie und warf ihre Haare aus dem Gesicht.
Ich hatte noch nie viel für Sportlerinnen übrig gehabt. Die meisten sahen mir zu maskulin aus mit ihren breiten Schultern, den muskulösen Beinen und der scheinbar weg trainierten Oberweite. Bei diesem Mädchen kamen auch noch sehr kantige Gesichtszüge dazu, dafür hatte sie für eine Sportlerin erstaunlich viele Kurven.
Ich lächelte ihr zu, obwohl mir so gar nicht zum Lächeln zu Mute war. „Nein, eigentlich nicht.“
Das Mädchen runzelte die Stirn. Ein Blick, der mir sehr vertraut vorkam und ich konnte ihre Gedanken fast hören. Was für ein Freak, dachte sie im Moment und ihre Augen verengten sich ein wenig, als sie mich musterte. Doch dann ging sie weiter, ich war wohl nicht interessant genug für sie gewesen, um sich weiter mit mir zu beschäftigen. Zu verübeln war es ihr nicht. In ein paar Minuten, spätestens wenn sie ihre Konzentration wieder auf den nervig lauten Ball geheftet hatte, mit dem sie wieder zu dribbeln begonnen hatte, würde sie mich vergessen.
So sollte es sein, so hatte es schon einmal funktioniert.
Zwei Jahre zuvor.
Vorsichtig stieg ich über den niedrigen Gartenzaun des kleinen Vorstadthauses. Ich hätte genau so gut das Tor nehmen können, aber manchmal quietschte es, wie ich bei meinen unzähligen Besuchen dieses Hauses festgestellt hatte, und ich durfte auf keinen Fall riskieren, dass er mich hörte.
Leise schlich ich über den peinlichst kurz geschnittenen Rasen und sah dabei an der Fassade des Hauses hoch. Alle Fenster waren dunkel. War Lea etwa schon ins Bett gegangen? Ich hatte ihr doch verboten, das Licht auszuschalten, bevor ich Entwarnung gegeben hatte!
Oder hatte er die Lichter gelöscht?
Auf einmal bereute ich, dass ich Lea in diesem Haus allein gelassen hatte. Sie behauptete zwar immer, dass sie mit allem allein zu Recht kommen würde, doch sie wusste nicht, wozu er in der Lage war.
Ich beschleunigte meine Schritte und erreichte die Haustür. Wie abgesprochen hatte Lea sie nicht abgeschlossen. Ich betrat den dunklen Flur und schloss die Tür leise hinter mir. Licht brauchte ich nicht, so genau kannte ich das Haus und seine Einrichtung.
Leas Zimmer lag im ersten Stock, davor musste ich durch die Küche, dort dem kleinen Esstisch ausweichen, der etwas alleine mitten im Raum stand, und durch das Wohnzimmer. Doch schon bevor ich die Küche erreicht hatte, durchschnitt ein lauter Entsetzensschrei die Ruhe im Haus. Lea!
Sofort rannte ich los, stieß gegen den Esstisch und übersah die erste Stufe der Treppe. Oben angekommen hetzte ich zu Leas Zimmertür, als schon der zweite Schrei an mein Gehör drang. Ich riss die Zimmertür auf. Auch dieses Zimmer war verdunkelt, sodass ich nur schemenhafte Gestalten erkennen konnte.
„Halt Simon, warte!“, schrie ich in den Raum hinein und betätigte gleichzeitig den Lichtschalter. Das Licht einer schummrigen Energiesparlampe erhellte den Raum und der blonde Junge drehte sich verwundert zu mir um.
„Wer bist du?! Und woher kennst du meinen Namen?!“
Ich sah an dem Jungen vorbei zu Lea, die zusammengekauert an der gegenüberliegenden Wand hockte. Immerhin schien sie unverletzt.
„Weil ich derjenige bin, den du suchst. Nicht sie.“ Ich schluckte und sah dem Jungen in die Augen.
Hmm, da hast du natürlich die falsche gefragt. Natürlich überborden mir jetzt die Ideen, auch wenn ich dir deine Geschichte nicht mehr zurückbringen kann.
Lea war Sportlerin und die Hauptfigur war mal mit ihr zusammen, das ist der wahre Grund weshalb er mit Sportlerinnen nichts anfangen kann: Sie erinnern ihn immer viel zu sehr an Lea. Er ist Teil einer Geheimorganisation und lebt deswegen eigentlich in ständiger Gefahr, er hätte auch eigentlich keine Beziehung haben dürfen, hatte aber offensichtlich doch eine, womit er Spuren in der Welt hinterlassen hat, die aber die Vertreter eines feindlichen Geheimbunds zuerst zu Lea führen. Der Ich-Erzähler kannte Simon von früher, aus einr Zeit, in der Simon noch ein kleiner Junge war (10) und der Ich-Erzähler ein Teenager (17+). Sie sollten beide Nachwuchs bei der Geheimorganisation sein (Ku-Klux-Klan, Magiergilde, Geheimdienst, such dir was aus oder erfind was neues) aber aus Überzeugung ist der Ich-Erzähler übergelaufen, als er über einige der nicht ganze sauberen Machenschaften seines Whatever-Clubs herausgefunden hat. Die neue Organisation erfüllt auch nicht seine Erwartungen, aber da er sein ganzes Leben lang für ein unsichtbares Leben als Agent im Untergrund trainiert wurde, kennt er nichts anderes und findet sich damit ab, bis er eben Lea kennenlernt. Durch sie wird Simon auf ihn aufmerksam, ohne zu wissen, wer er ist, denn auch wenn sie eine enge, brüderliche Beziehung hatten, kann er den Ich-Erzähler nicht erkennen. Simon greift den Erzähler an und hat ihn fast überwältigt, als dieser ihm beweist, dass er ihn kennt. Statt also den Erzähler zu entführen und zurück zu seinem Geheimbund zu bringen, gehen Lea, Simon und der Erzähler auf Flucht, um endlich von alldem loszukommen (bzw. Lea wird dadurch erst richtig reingezogen, aber sie ist nicht mehr sicher) letztendlich wird Simon aber dabei gefasst und Lea stirbt. Der Erzähler taucht wieder unter und versucht ein unauffälliges, spurenloses Leben zu führen, begegnet dabei aber der Basketballerin, die eine Agentin der Geheimorganisation ist, zu der er mit 17 übergetreten ist und die eigentlich diejenige ist, die auf ihn angesetzt ist, ihn tot oder lebendig zu fassen, aber die beiden verstricken sich in eine komplizierte Liebesbeziehung.
Gut, nicht gerade das, was ich sonst so schreibe. Aber das, was ich mit deinem Text assoziiere…