Towells „Skary Childrin – and the carousel of sorrow“: Rezension
Rezension für Katy Towells „Skary Childrin – And the Carousel of Sorrow“
„A tasty chiller-thriller for all fans of macabre twists and Unfortunate Events“
Kirkus Rewies
Erscheinungsjahr: 2011
Autor: Katy Towell
Genre: Kinderliteratur, Fantasy, Horror
Verlag: Knopf Books for Young Readers
Land: USA
Bevor ich anfange, Katy Towells ersten Roman zu loben, möchte ich vorweg anmerken, dass ich für mein Leben gern Gruselgeschichten lese, weil mich bei ihrer Lektüre ein so herrliches Gefühl der Anspannung überkommt. Weil ich aber nicht wirklich Horror-fest bin, gefallen mir die Bücher am Besten, die für Kinder gedacht, aber für diese viel zu gruselig sind. Ich frage mich, welches Publikum solch dubiose Geschichten wie „Skary Childrin – And the Carousel of Sorrow“ überhaupt ansprechen sollen, denn wie mir scheint, können sich weder Kinder noch Erwachsene dafür begeistern.
Ich muss sagen, dass ich zu Anfang skeptisch war: Der Titel gibt meiner Meinung nach nicht viel her (und ist auch noch falsch geschrieben!), der Roman ist brandneu und liegt soweit ich weiß erst in der englischen Erstausgabe vor. Aber die Geschichte hat mich überzeugt! Der Plot sieht wie folgt aus:
Adelaide, Maggie und Beatrice, drei Mädchen auf der Madame Gertrudes School for Girls in einer düsteren Stadt namens Widowsbury, sind die absoluten Außenseiter an der Schule und werden von Lehrern wie Schülern nur „Scary children“ – gruselige Kinder – genannt. Das liegt daran, dass jedes der drei Mädchen auf eigentümliche Art und Weise heraus sticht: Adelaide kann etwas zu gut hören und sehen und erinnert die Klassenkameradinnen an einen Werwolf, Maggie ist abnormal stark und Beatrice führt Gespräche mit etwas, das in ihrer Tasche zu hocken scheint und sich als der Geist einer verstorbenen Maus herausstellt. Von allen gehasst und gemieden, werden die „Scary children“ schikaniert, von den anderen getrennt und grundlos zum Nachsitzen verdonnert, bis eines Tages Miss Delia, die neue Bibliothekarin erscheint. Von nun an ist alles anders, denn Miss Delia ist freundlich zu den Außenseiterinnen und geht sogar mit ihnen in den Park.
Aber als die geliebte Bibliothekarin und andere Bürger der Stadt auf mysteriöse Weise zu verschwinden beginnen, machen sich die drei Mädchen gemeinsam mit ihrem neuen Freund Steffen auf eine gefährliche Suche. Denn etwas Böses lauert unter ihnen. Wer steckt hinter all den Entführungen und was hat das Ganze mit dem Karussell im Wald zu tun, das mit einem Mal auftaucht?
Mehr möchte ich vorerst nicht verraten, falls sich einer von euch dazu entschließt, seine Englischkenntnisse aufzufrischen und das Buch selbst einmal zu lesen…
1. Zuerst das Beste: Der gruselige rote Faden, der sich durch das Buch zieht. Wie ihr seht habe ich unten vier von möglichen fünf Sternen in Punkto Grusel vergeben, was bedeutet, das Buch ist unglaublich gruselig – und das, obwohl es eigentlich ein Kinderbuch sein sollte. Vielleicht habe ich auch einfach schwache Nerven, aber die schrecklichen Dinge, die sich in dieser Geschichte abspielen, spotten eigentlich jeder Beschreibung (keine Angst, zum Glück kein Blutvergießen, keine Splatterszenen). Die morbide, unheimliche und durch und durch düstere Stimmung zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite und bewirkte, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Beispiele? Ein böser Geist, gruselige, heulende Geräusche, ein Karussell, das arglose Menschen einfach verschlingt, ein riesiger, böser Mann, der durch das Fenster hineingrinst, ein schrecklicher, zwölf Jahre alter Fluch, ein beeinflussendes Kätzchen, das sich aus einer Art schleimiger Gelatinemasse formt und Herzen vergiftet, und so weiter…
„The girls and Steffen were in a heap of trouble. Of this, there could be no question. Nor was there any question that they were spinning faster than they had ever spun in their lives, that the carousel that spun them was not of this world, and if they did not find a way out of this predicament, they were as good as dead.“
Page 231
2. Was die Sprache angeht, ist es eben doch ein Kinderbuch. Ich bilde mir zwar nicht ein, alles verstanden zu haben, obwohl ich eigentlich ziemlich gut in Englisch bin, aber die Geschichte ist doch angenehm einfach zu lesen. Die Sätze sind kurz und es werden keine allzu schwierigen Wörter benutzt. Dennoch: Katy Towell schafft es, eine Atmosphäre zu malen, die gruseliger nicht sein könnte.
3. Was mir das Lesen um einiges versüßt hat, sind die schönen Bilder, die passend zu den jeweiligen Situationen alles umrahmen.
(Illustration aus Skary Childrin and the carousel of sorrow)
„`Over here, Mama!´ said the voice. This time the voice was clear. So clear she could have found him in the dark. `Stay where you are! I´m coming!´ Mrs. Patterson cried. […] `There you are!´she exclaimed, and she rushed to embrace her lost little boy. Only there wasn´t anyone else. There was only Mrs. Pattersn alone in the woods on a carousel.“
Page 110
So, das war zur Abwechslung einmal eine ziemlich kurze Rezension, aber wenn ihr Freunde des Skurrilen und Morbiden seid, hoffe ich, euer Interesse für „Skary Childrin – And the Carousel of Sorrow“ geweckt zu haben. Mehr Infos zu Katy Towell findet ihr übrigens auf ihrer Homepage Childrin R Skary. Jetzt habe ich aber genug Reklame gemacht 🙂 Bis zur nächsten Rezension (hoffentlich recht bald), eure Vi.
Sterne bei Rezensionen werden vergeben für:
– Spannung: 3
– gute Handlung: 3
– guter Schreibstil: 1
– Action: 2
– Humor: 1
– Tiefe: 2
– Romantik: 0
– Grusel: 4
Meine Gesamtwertung:





Ich fühlte mich bei der Lektüre (keuch, mein Englisch 😉 ) erinnert an Ray Breadbury`s „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“, eines meiner Lieblingsbücher in jungen Jahren. Aber „Scary Childrin“ fand ich trotzdem klasse und eigenständig…
Ja, „Das Böse kommt auf leisen Sohlen“ habe ich vor etwa einem Jahr gelesen und fand es im ersten Moment nicht so überwältigend, mittlerweile habe ich aber ganz schöne Erinnerungen 🙂